Theateraufführung der Klasse 9a: Andorra von Max Frisch am Lise-Meitner-Gymnasium Böblingen

Termin: 07.07.2025  - 08.07.2025
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Am Montag, dem 7. Juli 2025, fand in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums Böblingen eine bemerkenswerte Theateraufführung statt: Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a präsentierten eine eigene Version von Max Frischs Andorra. Die Aufführung begann um 19.00 Uhr und zog ein großes Publikum an, das von der Leistung der jungen Schauspieler begeistert war.

Die Handlung des Stücks dreht sich um einen anonymen, von Vorurteilen geprägten Ort namens Andorra, in dem die Bewohner einem jungen Mann, der als Jude vermutet wird, feindlich gegenüberstehen. Die Geschichte thematisiert die Auswirkungen von Rassismus, Ausgrenzung und Identität. Der Hauptcharakter, Andri, wird von der Gesellschaft geächtet, obwohl er in Wahrheit gar nicht jüdisch ist, was zu tragischen Verwicklungen führt. Besonders hervorzuheben ist die Aktualität des Stücks, das auch heute noch als Mahnung gegen Antisemitismus, Diskriminierung und unreflektierte gesellschaftliche Normen wirkt.

Die Theatergruppe unter der Leitung von Hannes Roser hatte das Stück zuvor im Unterricht behandelt und beschlossen, es in einer eigenen Version auf die Bühne zu bringen. Was ursprünglich als kleine Präsentation vor der Klasse geplant war, entwickelte sich schnell zu einem abendfüllenden Theaterstück, das das Publikum in der Aula fesselte. Diese Umwandlung von einer eher intimen Übung zu einer vollständigen Aufführung zeigt nicht nur das Engagement der Schülerinnen und Schüler, sondern auch ihren Spaß am Schauspielern. Das Stück markierte das Debüt der Gruppe als Schauspieltruppe an der Schule.

Besonders hervorzuheben sind Benjamin Arndt und Silas Hansel, die sich die Hauptrolle des Andri teilten und dabei überzeugend die Zerrissenheit und Tragik dieses Charakters darstellten. Mustafa Karatas brillierte als temperamentvoller Lehrer, der mit seiner starken Präsenz auf der Bühne viel Aufmerksamkeit erregte. Aya Makhloufi verkörperte mit großer Hingabe die Rolle der Tochter Barblin. Vincent Koch spielte einen fiesen und gewalttätigen Tischler, dessen Charakter zu den emotionalen Höhepunkten des Stücks beitrug.

Ein weiteres Highlight war die Vielseitigkeit der übrigen Schauspieler, die jeweils zwei bis drei Rollen meisterhaft darstellten. Ilias Avdyli überzeugte in der Rolle des Soldaten und später als Arzt, Felix Behringer gab den Pfarrer, Tischlergesellen und Judenschauer mit bemerkenswerter Wandlungsfähigkeit. Sophia Wasiljew brillierte in der Rolle der Mutter und der Senora, wobei sie jeweils eine unterschiedliche Facette der weiblichen Charaktere eindrucksvoll zum Leben erweckte.

Es war klar zu spüren, dass die Schülerinnen und Schüler mit viel Begeisterung und Hingabe bei der Sache waren, was die Zuschauer mit Applaus und anerkennenden Kommentaren belohnten.

Hier finden Sie Bilder von der Aufführung.

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